Offizieller Partner des PRETHINK INK Netzwerks

Presse, Packaging

SAUERESSIG Group ist offizieller Partner des PRETHINK INK Netzwerks – eine Kampagne zur Förderung von wasserbasierten Farben für mehr Nachhaltigkeit im Bereich der flexiblen Verpackung initiiert von BASF.

Im Interview mit Christian Groh (c.INKTEC, SAUERESSIG Group) erfahren Sie mehr:

 

Erzählen Sie uns die Geschichte von SAUERESSIG im Zusammenhang mit Verpackung.

Wir unterstützen unsere Kunden von der ersten Idee bis zur fertigen Verpackung. Neben Stahlkernen und Sleeves für den Tiefdruck, sowie hochwertigen Druck- und Prägewerkzeugen bieten wir unseren Kunden eine entsprechende Beratung und ein individuelles Design-to-Print-Management. Unsere Werkzeuge werden insbesondere für flexible Verpackungen in der Tabak- und Pharmaindustrie eingesetzt und wir entwerfen regelmäßig Designs für Fast Moving Consumer Goods.

Wir sind immer auf der Suche nach neuen Möglichkeiten unser Portfolio zu erweitern, dabei bietet unser c.INKTEC Innovation Center einen Raum für kreative Ideen. Unser Ziel ist es, den Kunden die Möglichkeit zu geben ihre Produkte so ansprechend wie möglich zu präsentieren. Dabei nutzen wir eine Kombination aus professionellen Designleistungen und innovativen Technologien.

 

Wie hat die Umstellung auf wasserbasierte Farben funktioniert?

Auf dem Gebiet des Flexodrucks arbeiten wir schon seit geraumer Zeit an wasserbasierten Druckfarben. Wir haben Materialien auf den Markt gebracht, die speziell darauf ausgerichtet sind, die Farbübertragung mit wasserbasierten Druckfarben weiter zu optimieren. Mit diesen Eigenschaften lässt sich sogar der Farbverbrauch im Druckprozess reduzieren. Wir haben auch begonnen, dies mit wasserbasierten Farben für den Tiefdruck zu erforschen. Hier kommt unser c.INKTEC-Labor ins Spiel, das uns die Möglichkeit gibt, unsere Werkzeuge in Kombination mit wasserbasierten Farben zu testen, um Qualität und Farbkonsistenz zu verbessern.

Wir haben zunächst Tests auf unserem Barrel-Proofer durchgeführt, um herauszufinden, welche technischen Parameter uns die besten Ergebnisse in Bezug auf Farbdichte und Druckverhalten liefern würden. Dann gingen wir zu Tests mit unseren Projektpartnern auf einer kommerziell erhältlichen Tiefdruckmaschine über. Die ersten Ergebnisse dieser Produktionstests waren sehr gut. Natürlich benötigen die Tiefdruckzylinder für wasserbasierte Farben andere Einstellungen als lösemittelbasierete Farben. Aber die Aussichten sind vielversprechend und ich bin sicher, dass Farben auf Wasserbasis bei richtiger Anwendung die gleichen Druckergebnisse wie Farben auf Lösemittelbasis zeigen werden.

 

Gibt es Unterschiede im Leistungsverhalten zwischen wasserbasierten und lösungsmittelbasierten Druckfarben?

Wasserbasierte Druckfarben enthalten Wasser als Hauptbestandteil und können mit einem Wasser-Alkohol-Gemisch oder nur mit Wasser verdünnt werden. Daher verursachen sie keine Probleme mit der Lösemittelretention .
Ein weiterer Unterschied ist die Näpfchentiefe der Rasterwalzen. Bei Druckfarben auf Wasserbasis werden flachere Näpfchen verwendet, die sich leicht entleeren lassen. Durch die Möglichkeit, wasserbasierte Farben mit einem relativ hohen Pigmentgehalt zu erstellen, kann auch bei geringer Farbschichtdicke eine gute Farbdeckung erreicht werden. Darüber hinaus sind die polaren Kräfte von Pigmenten auf Wasserbasis vorteilhaft für einen punktgenauen Druck.

 

Warum haben Sie sich entschieden, Teil des PRETHINK INK Netzwerks zu werden?

Für uns ist Teamwork ein zentraler Faktor, um Innovationen voranzutreiben. Wenn es uns gelingt Unternehmen mit unterschiedlichen Standpunkten zusammenzubringen und sie als Team zu vereinen, wird dies unseren Erfolg auf breiter Front steigern. Je mehr Unternehmen das erkennen, desto näher rückt die Druckindustrie zusammen. Wir sind jetzt organisatorisch vollständig darauf ausgerichtet, mit der Lieferkette zusammenzuarbeiten, um traditionelle Materialien und Techniken neu zu erfinden. Die Minimierung des Einsatzes von Lösungsmitteln ist eine Möglichkeit, dies zu erreichen.

 

Warum ist die Farbbasis ein Thema, für das sich mehr Stakeholder in der Verpackungsindustrie interessieren sollten?

Druckfarbe verwandelt einen leeren Karton in einen bleibenden Eindruck. Farbe hilft Produkten und Marken ihre Identität auszudrücken. Wenn man sich eine Verpackung ansieht, ist ihre Farbe das Erste, was einem auffällt. Aus Marketingsicht sind daher ein ausgewogenes Farbkonzept und die richtige Farbkontrolle sehr wichtig.
Die Farbwahl ist also von zentraler Bedeutung für Ihre Nachhaltigkeit und Ihre kommerziellen Ziele. Der Einsatz von wasserbasierten Farben lohnt sich für die gesamte Lieferkette: das Erreichen eines hohen Leistungsniveaus mit weniger Ressourcen.

 

Haben Sie Ratschläge für Unternehmen, die eine Umstellung auf wasserbasierte Druckfarben erwägen?

Seien Sie offen für Neues, auch wenn es sich um Prozesse handelt, die sich seit sehr langer Zeit nicht verändert haben. Wir müssen jeden Weg prüfen, um das Thema Nachhaltigkeit voranzubringen, auch in Bereichen, die noch weitgehend unangetastet sind. Als Industrie müssen wir uns in vielen Bereichen neu erfinden. Auch wenn es zunächst Arbeit und Aufwand erfordert, lohnt es sich.

 

Was glauben Sie, was die Zukunft für Druckfarben und Verpackungen als Ganzes bringen wird?

Unsere Aufgabe ist es, die Verbraucher weiterhin mit Verpackungen zu begeistern und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass sie nachhaltiger werden. Diese beiden Prozesse dürfen nicht unabhängig voneinander ablaufen: Sie müssen miteinander verknüpft werden. Wenn wir Marken und Verpackungen designen, sollten wir bereits darüber nachdenken, wie sie wieder in den Recyclingkreislauf zurückgeführt werden können.

 

Hier erfahren Sie mehr über die Kampagne PRETHINK INK: https://dispersions-resins.basf.com/emea/en/Waterbased-inks.html